Pokémon überfallen Barcelona

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Pokemon im katalanischen Parlament

Das Pokémonfieber hat nun auch die katalanische Hauptstadt erreicht. In Parks, auf Plätzen und auf der Strasse, überall sieht der erstaunte Nichtspieler wie junge und nicht ganz junge Menschen hochkonzentriert hinter den begehrten Digitalfiguren hinterherlaufen. Einer der Fantasiemonster erschien kürzlich sogar im Parlament, unbemerkt von den Abgeordneten, während einer Plenardebatte. Vor einigen Tagen hatte die Regionalpolizei (Mossos d’Esquadra) ein junges Paar im Túnel de la Rovira festgesetzt. Die beiden hatten sich offenbar in dieser vielbefahrenen Zone zu einer lebensgefährliche Jagd hinreissen lassen.

Der Hype hat auch Einzug in den spanischen Sprachgebrauch gefunden. Für Sprachpuristen eine akustische Folter wenn die Fans mit Kunstwörtern wie „pokedar“ oder „pokeparada“ kommunizieren. „Pokedar“ setzt sich aus den Wortern Pokemon und „quedar“ also „verabreden“ zusammen. Eine „Pokeparada“ ist eine Art Zusammenballung der kleinen Monster und „pókecazar“ ist eben eine Jagd. Insofern wäre es durchaus möglich, folgende Konstruktion zu hören: „Mañana pokedamos en la pokeparada para hacer una pokecazada“.

Eine besondere „Pokedada“ fand am vergangenen Sonntag am Arc de Triomf statt.  Ungefahr 800 Fans folgten dem viralen Aufruf eines Marketingstudenten, der dafür auch noch 2€ von jedem Teilnehmer verlangte. Dumm nur, dass auch die Polizei davon Wind bekam und sich ebenfalls pünktlich, mit Handys bewaffnet, am verabredeten Ort einfand. Der Veranstalter muss nun mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.

Chassan Jalloul

 

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