Gaudí und wie er die Welt sah – Der Park Güell

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Am Anfang steht eine Männerfreundschaft und eine Fehlspekulation, die zur Entstehung
eines der schönsten Parks Europas führte, und der 1984 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Der schwerreiche Unternehmer und Schöngeist Eusebio Güell plant eine luxuriöse Wohnanlage mit 60 Parzellen und beauftragt seinen Freund Antoni Gaudí mit dem Projekt Park Güell, das zwischen 1900 und 1914 erbaut wurde. Letztendlich entschieden sich die reichen Bürger doch für zentrale Lagen und es wurden nur zwei Parzellen bebaut, eine davon vom Architekten Gaudí selbst. Seit 1926 steht die Anlage der Öffentlichkeit zur Verfügung und seit 2013 wird für einen Teilbereich Eintritt erhoben mit einer Zugangsbeschränkung von nicht mehr als 400 Besucher gleichzeitig. Um lange Wartezeiten zu vermeiden empfiehlt sich der Online – Verkauf auf der offiziellen website.
http://www.parkguell.cat/es/compra-de-entradas/

Wie immer bei den Werken Gaudís, die Polemik bleibt nicht aus. Entweder man liebt sie oder man findet sie unangebracht oder gar hässlich. Gaudí ist einzigartig und einfach eine Welt für sich. Und diese Welt hat es in sich. „Die Natur ist mein Lehrmeister“ pflegte er zu sagen und so schuf er beispielsweise neuartige  Säulen, die sich verzweigen wie Bäume. Gerade Linien oder flache Oberflächen? Fehlanzeige. Das gibt es in der Natur ja auch nicht und in einem Park schon gar nicht.

Schon der Eingang mit zwei Pabellons mit pilzförmigen Kuppeln, die aus Hänsel und Gretel stammen könnten, verspricht spektakuläres. Diese waren ursprünglich für den Hausmeister und für die Verwaltung vorgesehen. Das rechte Gebäude ist nun ein Museum

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Meistfotografiertes Objekt.

Der Treppenaufstieg mit dem Salamander in der Mitte ist wohl das meistfotografierte Objekt im Park und mitunter muss sich der Fotograf schon gedulden bis er eine Gelegenheit bekommt. Eusebi Güell, der Auftraggeber, war ein Kenner der griechischen Mythologie und der Salamander soll Pitón des Tempel von Delfos darstellen. Hier stösst der Betracher auf ein wiederkehrendes dekoratives Element, nämlich den Mosaiken mit Ausschuss-Keramikteilen, aus einer nahegelegenen Fabrik (trencadis).

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Mosaik (trencadis) an der Decke der Säulenhalle

Anschliessend gelangt man zur Markthalle mit 86 Säulen von 6 Metern Höhe und einem Durchmesser von 1,30 Metern. Keine einzige Säule ragt senkrecht aus dem Boden hervor und alle haben eine unterschiedliche Neigung. Das sieht man besonders deutlich an den äusseren Säulen. In einigen befinden sich Rohre, die das Regenwasser zu einer unterirdischen Zisterne weiterleiten, die wiederum als Quelle für den wasserspeienden Salamander dient. Die Decke ist selbstverständlich nicht glatt, sondern mit unzähligen Wölbungen durchsetzt. An einigen Wölbungen finden wir wieder Mosaiken, mit Symbolen aus der griechischen Mythologie oder aus dem Christentum.

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Ergonomisch geformte Bank

Wer jetzt erst mal etwas ausruhen möchte und das ganze wirken lassen will, kann dies auf der ergonomisch geformten, mit Mosaiken dekorierten, wellenförmigen Bank auf der „Plaza de la Naturaleza“  tun. Dieser Platz war urspünglich für Freiluftveranstaltungen vorgesehen. Veranstaltungen gibt es normalerweise keine, dennoch ist die herrliche Aussicht auf Barcelona und das Mittelmeer an sich schon ein Spektakel. Eine Veranstaltung würde hier nur stören.

Sehenswürdigkeiten Barcelona

Pórtico de la Lanvandera

Die Säulenhalle oder besser der Säulenweg („Pórtico de la Lavandera“) ist eines der besten Beispiele für die „organische“ Architektur Gaudís. Die Säulen und die Wänd sind auf eine Weise geneigt und gebogen, dass sie an eine Welle  erinnern. An einem Ende befindet sich ein Weg mit zwei Stockwerken mit gewundenen Säulen.

Das Gaudímuseum befindet sich im oberen, frei zugänglichen Teil des Parkes. Hier befinden sich persönliche Dinge des Architekten und selbst entworfene Möbel.

Barcelonatipps: Ein Bummel durch den Park Güell ist wie ein Spaziergang durch Alices Wunderland.  Ein Muss auch wenn der Park in der Hochsaison recht überlaufen ist.

Chassan Jalloul

Zufahrt:
Bus Nummer 24 hält direkt vor dem Eingang. Er fährt regelmäßig vom Plaza de Calaluña und Poble Sec ab. Die nächsten Metrohaltestellen wären: Lesseps (L3) oder Alfonso X (L4). Dann muss man jedoch ca. 15 Minuten bergauf laufen.


 

 

 

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